Angst und Unruhe. Praktische Tipps für jeden Tag.

Warum verschwindet meine Angst nicht?

Angst ist eine sehr starke und tief verwurzelte Emotion. Sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte als äußerst wichtig erwiesen, weil sie uns hilft, in gefährlichen Situationen schnell zu reagieren. Diese Fähigkeit hat es unseren Vorfahren ermöglicht, über Jahrtausende hinweg zu überleben. Doch manchmal wird Angst zu einem ständigen Problem, das unseren Alltag stark beeinflusst und die Lebensqualität erheblich mindern kann. Der ständige Kampf gegen diese lähmende Emotion kann frustrierend und ermüdend sein.

Warum bleibt Angst bestehen?

Angst ist nicht nur ein gelegentliches Gefühl, sondern kann sich zu einem dauerhaften Problem entwickeln. Diese anhaltende Angst kann das tägliche Leben stark beeinträchtigen, indem sie alltägliche Aufgaben erschwert, das Schlafverhalten stört und die Fähigkeit zur Konzentration verringert. Ein solches dauerhaftes Gefühl von Angst kann auch die zwischenmenschlichen Beziehungen belasten und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Menschen, die unter chronischer Angst leiden, berichten häufig von einem ständigen Gefühl der Nervosität oder Anspannung, auch wenn es keinen unmittelbaren Anlass gibt.

Der Grund, warum Angst nicht einfach verschwindet, liegt oft darin, dass der Körper und das Gehirn tief in alte Überlebensmechanismen eingebettet sind. Diese Mechanismen sind darauf programmiert, auf potenzielle Bedrohungen zu reagieren, auch wenn diese Bedrohungen heute nicht mehr existieren oder weit weniger ernst sind als früher. Dies bedeutet, dass auch bei der Abwesenheit einer klaren Bedrohung die physiologischen und psychologischen Symptome der Angst weiterhin bestehen bleiben können. Diese ständige Alarmbereitschaft kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und zu einem Teufelskreis aus Sorge und Stress führen.

Angst als Überbleibsel

In der Frühzeit der Menschheit war die Fähigkeit, auf Bedrohungen schnell zu reagieren, von entscheidender Bedeutung. Als unsere Vorfahren noch in einer Welt voller Gefahren wie Raubtiere und andere lebensbedrohliche Situationen lebten, ermöglichte ihnen die Angst, blitzschnell zu handeln, um zu überleben. Diese Reaktionen – auch bekannt als „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion – wurden durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol ausgelöst, die den Körper auf maximale Leistungsfähigkeit vorbereiteten.

Diese uralte Reaktion hat uns in der Vergangenheit überleben lassen, aber in der modernen Welt, in der die meisten von uns nicht mehr täglich mit physischen Bedrohungen konfrontiert sind, kann diese Reaktion oft fehl am Platz erscheinen. Unser Gehirn ist immer noch darauf programmiert, potenzielle Bedrohungen zu erkennen, auch wenn diese Bedrohungen nur imaginär oder stark übertrieben sind. Diese Fehlanpassung kann dazu führen, dass wir Angst empfinden, obwohl objektiv keine Gefahr besteht. Die evolutionäre Programmierung führt dazu, dass wir in stressigen Situationen oft unverhältnismäßig reagieren, was das Gefühl der Angst verstärkt.

Die ungleiche Verteilung von Angst

Es ist wichtig zu erkennen, dass Menschen unterschiedlich auf Angst reagieren. Während einige Menschen in ihrem täglichen Leben kaum von Angst betroffen sind, erleben andere kontinuierliche und intensive Angstzustände. Diese Unterschiede können auf viele Faktoren zurückgeführt werden, einschließlich genetischer Veranlagung, persönlicher Erfahrungen und der Fähigkeit, mit Stress umzugehen.

Einige Menschen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Angststörungen. Studien haben gezeigt, dass Angststörungen in Familien auftreten können und dass bestimmte Gene die Wahrscheinlichkeit erhöhen können, an Angst zu leiden. Darüber hinaus spielen frühere Erfahrungen eine große Rolle. Traumatische Erlebnisse oder chronischer Stress in der Kindheit können das Risiko für die Entwicklung von Angststörungen im Erwachsenenalter erhöhen. Menschen, die bereits Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen, sind ebenfalls anfälliger für chronische Angst.

 

Strategien zum Umgang mit Angst

Der Umgang mit anhaltender Angst erfordert eine Vielzahl von Strategien, die individuell angepasst werden sollten. Hier sind einige Ansätze, die helfen können, die Kontrolle über die Angst zurückzugewinnen und die Lebensqualität zu verbessern:

  1. Aktive Auseinandersetzung mit der Angst: Es ist wichtig, sich aktiv mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, anstatt sie zu vermeiden. Vermeidung kann die Angst verstärken, da sie das Gefühl der Kontrolle untergräbt und das Problem nicht löst. Stattdessen kann es hilfreich sein, sich den Ängsten Schritt für Schritt zu stellen und realistische, positive Erfahrungen zu sammeln.
  2. Entspannungs- und Selbstfürsorgetechniken: Aktivitäten wie Spaziergänge, Hobbys oder kreative Beschäftigungen können helfen, den Geist zu beruhigen und die Angst zu reduzieren. Auch das Führen eines Tagebuchs, in dem man seine Ängste und positiven Erlebnisse festhält, kann nützlich sein, um Gedanken zu ordnen und den Fokus auf positive Aspekte des Lebens zu legen.
  3. Regelmäßige körperliche Bewegung: Sportliche Betätigung ist eine bewährte Methode zur Stressbewältigung. Regelmäßige Bewegung setzt Endorphine frei, die als natürliche Stimmungsaufheller wirken. Auch Yoga und andere entspannende Sportarten können helfen, den Stresspegel zu senken und die geistige Gesundheit zu verbessern.
  4. Gesunde Ernährung: Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle beim Umgang mit Angst. Vermeide übermäßigen Konsum von Zucker und Koffein, da diese Substanzen die Angst verstärken können. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen unterstützt die allgemeine Gesundheit und kann helfen, die Symptome von Angst zu lindern.
  5. Achtsamkeit und Entspannungsübungen: Diese Techniken helfen dabei, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und die Gedanken zu beruhigen. Achtsamkeit kann dazu beitragen, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und die emotionale Reaktion auf stressige Situationen zu verändern.
  6. Natur und Erholung: Zeit in der Natur zu verbringen kann sehr beruhigend wirken. Studien zeigen, dass Aufenthalte im Freien und die Nähe zur Natur das Stressniveau senken und die Stimmung verbessern können. Ein regelmäßiger Kontakt zur Natur kann helfen, die Auswirkungen von Angst zu mildern.
  7. Soziale Unterstützung: Gute soziale Beziehungen sind entscheidend für den Umgang mit Angst. Freunde und Familie können Unterstützung bieten, ein Gefühl der Sicherheit geben und helfen, die Ängste realistischer zu betrachten. Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann ebenfalls hilfreich sein, um neue Perspektiven zu gewinnen.
  8. Perspektivwechsel: Versuche, die positiven Aspekte deines Lebens zu erkennen und dich auf die schönen Dinge zu konzentrieren. Eine positive Sichtweise kann helfen, die Angst zu reduzieren und die Resilienz zu stärken.

 


ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Irina Hildebrandt

Max Mustermann ist Experte für Online-Marketing und hat bereits zahlreiche Projekte aufgebaut in denen er sein Wissen unter Beweis gestellt hat. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.

WEITERE BLOGARTIKEL

    Abonniere meinen Newsletter

    © Angstbesiegen